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Zwei Jahre Kampf für Rechte bei Cargill Türkei – der Kampf geht weiter!

17.04.20 News
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Der 17. April markiert den zweiten Jahrestag des Kampfes für Gewerkschaftsrechte bei Cargill Türkei. Vor zwei Jahren, am 17. April 2018, wurden 14 Beschäftigte der Stärkefabrik von Cargill in Bursa-Orhangazi entlassen, als sie versuchten, eine Gewerkschaft zu gründen. Sie waren nicht die ersten Beschäftigten des Standorts, die wegen gewerkschaftlicher Aktivitäten entlassen wurden – 7 weitere Mitarbeiter derselben Fabrik wurden zwischen 2012 und 2015 aus dem gleichen Grund entlassen.

Türkische Gerichte haben trotz Einsprüchen des Konzerns entschieden, dass die Beschäftigten zu Unrecht entlassen wurden, und ihre Wiedereinstellung angeordnet. Cargill will sie nicht wieder einstellen. Cargill behauptet, die Mitarbeiter seien entlassen worden, weil die Fabrik gezwungen sei, Kapazitäten abzubauen. Cargill kann nicht erklären, weshalb der Betrieb, wenn das der Fall ist, seit Dezember 2019 9 neue Mitarbeiter fest angestellt und diese Stellen nicht zuerst denjenigen angeboten hat, die nach vielen Jahren der Betriebszugehörigkeit entlassen wurden.

Cargill, das letztes Jahr einen Nettogewinn in Höhe von 2,6 Milliarden USD erzielte, will keine Gewerkschaft in seinen Betrieben in der Türkei. Die Beschäftigten sind entschlossen, für ihr Recht, sich von der der IUL angeschlossenen Tekgıda-İş vertreten zu lassen, zu kämpfen. Die Abhilfe für die Verletzung von Rechten ist die uneingeschränkte Wiedereinstellung und ein eindeutiges Signal von Cargill, dass die Arbeitnehmerrechte in den Betrieben eingehalten werden.

Seit zwei Jahren stehen die Arbeiter Streikposten vor der Fabrik, sie sind Hunderte von Kilometern marschiert, haben vor der Zentrale von Cargill in Istanbul demonstriert und den Kampf fortgeführt. Wegen der Aussperrung infolge von COVID-19 mussten sie ihre öffentlichen Aktionen vorübergehend einstellen, über die sozialen Medien sorgen sie aber für anhaltende Solidarität.

“Tekgıda-İş wird den Kampf fortführen und unsere Entschlossenheit wahren, dafür zu sorgen, dass die Gewerkschaftsrechte bei Cargill Türkei jederzeit garantiert werden, selbst in den schwierigen Zeiten, vor denen wir heute stehen. Wir werden weiterkämpfen, bis Cargill die zu Unrecht entlassenen Arbeitnehmer wieder einstellt und das Recht der Arbeitnehmer achtet, sich zu organisieren und sich von Tekgıda-İş vertreten zu lassen. Wir danken der IUL und unseren Schwestergewerkschaften für ihre anhaltende internationale Solidarität und Unterstützung. Wir werden diesen Kampf zusammen gewinnen”, erklärte Mustafa Türkel, der Präsident der Tekgıda-İş.

Wenn die Aussperrung aufgehoben wird, werden die Cargill-Beschäftigten wieder öffentliche Aktionen veranstalten, und die IUL wird an ihrer Seite stehen.