Home

Coca-Colas Attacke auf die Gewerkschaften in den Philippinen stiftet zu Gewalt gegen Arbeiter und Arbeiterinnen an

19.12.19 News
Druckversion

Das Management der Betriebe der Coca-Cola-Company in den Philippinen setzt das sogenannte “red tagging” ein – das öffentliche Brandmarken von Gewerkschaften als subversive Organisationen, um zu Gewalt und Repression anzustiften und diese zu legitimieren - ,um die gewerkschaftliche Organisierung zu unterminieren und unter den Arbeitern und Arbeiterinnen Angst zu verbreiten. Die Bedrohung durch Gewalt ist real: seit dem Amtsantritt von Rodrigo Duterte im Jahr 2016 sind mindestens 43 Gewerkschafter ermordet worden. Die Gewalt ist kein ‘Kollateralschaden’ infolge des ‘Drogenkriegs’ der Regierung; sie ist äusserst selektiv und zielgenau. Die internationale Mobilisierung der Gewerkschaften am 10. Dezember enthüllte das Ausmass der Praxis und brachte neue Fälle ans Licht.

Am 5. Oktober dieses Jahres veranstaltete das Management des Coca-Cola-Betriebs in Bacolod City ein Treffen für alle Beschäftigten, in dessen Verlauf Sicherheitskräfte des Betriebs, begleitet von zwei Männern, die sich als Polizeibeamte ausgaben, einen gewissen Ka Tom Mateo vorstellten, der sich als ehemaliger bewaffneter Aufständischer ausgab, der jetzt mit Unterstützung des Geheimdienstes unmittelbar dem Präsidenten unterstehe. Er prangerte die anerkannte Gewerkschaft in dem Betrieb, ein Mitglied der der IUL angeschlossenen FCCU-SENTRO, als subversive Organisation an, attackierte die Kollektivvereinbarung und die Beitragsstruktur der Gewerkschaft und forderte die Mitglieder nachdrücklich auf, ihre Mitgliedschaft zu kündigen und aus FCCU und SENTRO auszutreten.

Am 17. Oktober besuchten zwei Männer, die sich als Militäroffiziere ausgaben, einen gewählten Funktionär der Coca-Cola-Gewerkschaft in Bacolod City in dessen Heim. Nach dessen eidesstattlicher Aussage verwiesen die Männer auf das Town-Hall-Treffen und Ka Tom Mateo, prangerten die Gewerkschaft an, boten ihm ihre Zusammenarbeit an und ermutigten ihn dazu, den Präsidenten der örtlichen Gewerkschaft abzulösen. Sie wollten wissen, weshalb der Präsident der Gewerkschaft im September 2018 an dem globalen Treffen der IUL mit der Konzernleitung der Coca-Cola Company teilnahm, und drohten, dass die Regierung über Mittel verfüge, Unruhestifter zum Schweigen zu bringen.

Die Coca-Cola-Betriebe in den Philippinen sind vollständig im Besitz der Coca-Cola Company in Atlanta, USA, und werden über deren Bottling Investments Group (BIG) geführt. Die Verantwortung für die Einschüchterungen und Drohungen des Managements in Komplizenschaft mit dem Militär und der Polizei liegt eindeutig bei der Coca-Cola Company, die sich in den letzten Jahren durch ihr absolutes Unvermögen ausgezeichnet hat, auf die dokumentierten Menschenrechtsverletzungen in ihren eigenen Betrieben und denjenigen ihrer Abfüller in Haiti, Indonesien, Irland und den USA zu reagieren. In den Philippinen kann dies tödliche Folgen haben. Das Coca-Cola-Management in den Philippinen setzt die Beschäftigten Gewalt aus, um sie von der Ausübung ihrer Menschenrechte abzuhalten; dafür muss der Konzern sich verantworten.