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PepsiCo Pakistan-Beschäftigte sagen ihre Meinung: weshalb wir die Gewerkschaft brauchen, der der Konzern die Anerkennung verweigert!

10.11.16 Urgent Action
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Samina2Gewerkschaftsmitglied Samina Mehboob: "Ich arbeite seit 11 Jahren als Packerin bei  PepsiCo FritoLay. Im Jahr 2008 fiel ich von der Maschine, die ich reinigte, und verlor das Bewusstsein.  Ich lag fast zwei Stunden am Boden, bevor ich ins Krankenhaus gebracht wurde. Ich musste am Kopf 10mal genäht werden. Der Konzern hat keine meiner medizinischen Kosten übernommen, sodass ich mein ganzes Geld für die Behandlungen und die Arzneimittel ausgeben musste. Nach vier Tagen musste ich an meinen Arbeitsplatz zurückkehren, weil ich meinen Tageslohn nicht verlieren wollte. Ich möchte, dass PepsiCo für seine Beschäftigten eine Krankenversicherung abschliesst."

Anwar2Gewerkschaftsmitglied Anwar Bibi: "Ich arbeite seit fünf Jahren in der Abfallabteilung der Frito Lay-Fabrik von PepsiCo nach dem System Keine Arbeit, keine Bezahlung. Ich bin jeden Morgen um 5:00 in der Fabrik, und wenn ich nur einige Minuten zu spät komme, bekomme ich die Arbeit nicht, weil eine andere Vertragsarbeiterin, die früher da war als ich, meinen Platz schon eingenommen hat. Wir versammeln uns jeden Tag zusammen mit den anderen Vertragsarbeiterinnen vor dem Fabriktor und fragen uns, ob wir Arbeit bekommen können. Wenn ich keine Arbeit kriege, habe ich meine Zeit verschwendet und muss auf eigene Kosten wieder nach Hause fahren. Das Unternehmen sagt, dass das nicht sein Problem ist - wer ist aber dann dafür verantwortlich?"

Khadim2Gewerkschaftsmitglied Khadim Hussain: "Ich habe 2009 bei PepsiCo angefangen, und seitdem arbeite ich unter prekären Bedingungen, ohne Arbeitsgarantie für den nächsten Tag. Ich habe in verschiedenen Abteilungen gearbeitet, in den letzten drei Jahren als Belader in der Ausschussabteilung. Ich habe ein Problem mit einem  Bein und kann keine schweren Gegenstände tragen, die Betriebsleitung hat darauf aber keine Rücksicht genommen und mir Ladearbeiten zugewiesen. Ich habe mich immer wieder bei meinen Vorgesetzten beschwert, aber ohne Erfolg. Nach dem Beitritt zu der Gewerkschaft hat die Betriebsleitung mich unter Druck gesetzt und mir die Versetzung in eine andere Abteilung angeboten, wenn ich aus der Gewerkschaft austrete. Ich habe dieses Angebot ausgeschlagen , und mein Lage ist nach wie vor prekär. Ich halte zu meiner Gewerkschaft und verlange, dass ich fest angestellt werde!"

Weibliche Beschäftigte sind in dem Kampf für Gewerkschaftsrechte in der Fabrik von PepsiCo in Lahore äusserst aktiv gewesen und haben regelmässig für die Anerkennung der Gewerkschaft und die Festanstellung demonstriert. Dennoch sind sie unsichtbar: im letzten Werksinspektionsbericht vom März 2016 wird ihre Anwesenheit in der Fabrik mit keinem Wort erwähnt. Der Bericht weist jedoch darauf hin, dass von den mehr als 1500 Beschäftigten der Fabrik im vergangenen Jahr nur 134 fest angestellt waren.

Die Beschäftigten sind entschlossen, ihre Gewerkschaft zu verteidigen, die im Juli offiziell anerkannt wurde und Kollektivverhandlungsstatus erhielt. PepsiCo hat auf diese Forderung nach Rechten und Anerkennung mit der Schikanierung und Bedrohung von Gewerkschaftsfunktionären, Druck auf die Mitarbeiter/innen, aus der Gewerkschaft auszutreten, und der Gründung einer Scheingewerkschaft zur Usurpierung von Kollektivverhandlungsrechten reagiert.

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