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Internationaler Frauentag 2012 – schließt die Lohnlücke!

06.03.12 News
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Nach einem vor kurzem vorgelegten Bericht des IGB (Frozen in time: Gender pay gap unchanged for 10 years) sind bei der Schließung der Lohnlücke zwischen Männern und Frauen seit mehr als zehn Jahren keine Fortschritte erzielt worden.

Das Lohngefälle reicht in den 43 untersuchten Ländern von 4% in Slowenien bis zu 46% in Sambia bei einem weltweiten Durchschnitt von 20%. Die Branchen mit dem größten Gefälle sind diejenigen mit geringer Gewerkschaftsdichte und niedrigen Löhnen, wie Hotels und Gaststätten und Landwirtschaft.

Ein weiterer Befund bestätigt die anhaltende Diskriminierung von Frauen aufgrund von Familienpflichten. Während eine Mehrheit der männlichen Arbeitnehmer selbst nach dem 40. Lebensjahr noch eine Kinderzulage erhält, müssen weibliche Arbeitnehmer eine „Kinderstrafe“ hinnehmen, von der die meisten Frauen in der Altersgruppe 30-39 betroffen ist. Die Hälfte von ihnen muss sich wegen der Kindererziehung mit erheblich niedrigeren Löhnen abfinden.

Es ist höchste Zeit, dass die Gewerkschaften ernsthafte Maßnahmen ergreifen, um der anhaltenden Diskriminierung von Frauen ein Ende zu setzen. Die IAO-Übereinkommen 100 über die Gleichheit des Entgelts und 111 über Nichtdiskriminierung sollten fester Bestandteil der gewerkschaftlichen Verhandlungsagenda sein. Diese sind nicht nur Kernübereinkommen der IAO, sondern auch jene mit der höchsten Ratifikationszahl, da sie von 168 bzw. 169 Ländern ratifiziert worden sind.